V1 Architektur Schweiz 19

Studio Barrus - Eine illusionäre Retrospektive

Im Rahmen eines Vortrages bei der ArchitekturSCHWEIZ 19 wurden wir eingeladen, unsere

utopische Vision über die „Stadt der Zukunft“ vorzustellen. Aus der Perspektive der Zukunft- aus dem

Jahr 2049- erzählten wir rückblickend über die strahlend erfolgreiche Entwicklung der Stadt und

unserer Karriere. Somit konnten wir unsere begonnene Auseinandersetzung zur dringenden Frage

„Wie wollen wir in einer Zukunft der Verdichtung, der Digitalisierung und der Globalisierung

gemeinschaftlich zusammenleben?“ vertiefen. Wir skizzierten ein weites Spektrum an

Veränderungen und Massnahmen.

Heute im Jahr 2049 ist die gemeinsame Freude an der gebauten und unbebauten Landschaft ein tief verankertes Anliegen der bunt zusammengewürfelten Schweizer Bevölkerung. Das war nicht immer so.

Architektur als analoge Ruheoase in einer digitalen Welt? Als immer gegenwärtiger, beflügelnder Hintergrund des Alltags?

Die wahllose Besiedelung unserer begrenzten Erdoberfläche wurde der Gesellschaft spätestens dann klar, als die ersten Kompaktfassaden begannen zu zerfallen.

Wir stellten uns nun vor, jemand hätte den Erdgeschossgrundriss einer ganzen Stadt gezeichnet. Alle Details sind vorhanden. Der Erdgeschossplan ist eine Collage des Lebens einer Stadt, ein feinfühliges Abbild der überlagerten Öffentlichkeiten.

Uns interessierte die Loggia als Sinnbild für eine sekundäre Struktur. Sekundär in dem Sinne, dass sie nie von der Bauherrschaft oder dem Auslober direkt gewünscht ist. Sie ist etwas Zusätzliches.

Vorgefundene Qualitäten des
Ortes wurden aufgenommen, dann vermischt mit Gegensätzlichem, das die landschaftliche Morphologie umformte und ein neues Raumgefüge schaffte.

In Schlierlikon sind die Stadtloggien unentbehrliche Akteure für das Bühnenbild des Stadtlebens geworden. Sie schaffen Erinnerungen, welche wiederum den Gesellschaftsstolz stärken.

Die Loggien sind für uns ein Sinnbild für das Wesentliche. Gebaute Architektur, die eine Seele hat, die das Gemeinsame fördert, Platz für neue Formen des Austausches bietet, und den Menschen Freude macht.

Der Gemeinschaftsstolz der Schlierlioner wurde wieder reanimiert.